WordPress ist eine der vielseitigsten Plattformen zur Erstellung von Websites. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass seine wahre Stärke nicht nur in der Erstellung von Blogposts oder statischen Seiten liegt, sondern in der Möglichkeit, benutzerdefinierte Inhalte zu verwalten. Custom Post Types (CPTs) und Taxonomien eröffnen dir die Möglichkeit, WordPress an nahezu jedes Szenario anzupassen – von komplexen Unternehmensseiten über Verzeichnisse bis hin zu eCommerce-Lösungen. Diese Funktionen bieten dir die Flexibilität, die Struktur deiner Website individuell zu gestalten, ohne dabei auf die Standardinhalte wie Beiträge oder Seiten beschränkt zu sein.
In diesem Artikel erfährst du, was Custom Post Types und Taxonomien sind, wie du sie erstellst und effektiv nutzt. Darüber hinaus zeige ich dir, wie sie dir helfen können, deine Website besser zu organisieren, die Nutzererfahrung zu verbessern und dein SEO-Potenzial voll auszuschöpfen.
Was sind Custom Post Types in WordPress?
Standardmäßig bietet WordPress fünf Inhaltstypen: Beiträge, Seiten, Anhänge, Menüs und Revisionen. Diese reichen für viele Websites aus, aber wenn du komplexere Inhalte verwalten möchtest, stößt du schnell an ihre Grenzen. Hier kommen Custom Post Types ins Spiel. Ein Custom Post Type ist im Grunde genommen eine individuelle Art von Inhalt, die du zusätzlich zu den Standardtypen erstellen kannst. Mit CPTs kannst du genau bestimmen, wie deine Inhalte strukturiert und präsentiert werden sollen.
Stell dir vor, du betreibst eine Website für ein Immobilienunternehmen. Neben Standard-Blogposts möchtest du auch Immobilienlisten verwalten. Hierbei wäre es sinnvoll, einen Custom Post Type wie „Immobilien“ zu erstellen. Dieser Inhaltstyp kann speziell auf die Anforderungen von Immobilien zugeschnitten werden, indem er Eigenschaften wie Lage, Preis, Quadratmeter und mehr enthält. Du könntest auch CPTs für „Mitarbeiter“, „Projekte“ oder „Veranstaltungen“ erstellen – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Was sind Taxonomien in WordPress?
Taxonomien sind ein weiteres leistungsstarkes Feature von WordPress, das Hand in Hand mit Custom Post Types arbeitet. Sie helfen dir, deine Inhalte zu kategorisieren und zu organisieren. In WordPress gibt es zwei Standard-Taxonomien: Kategorien und Schlagwörter (Tags). Kategorien dienen dazu, Beiträge in größere thematische Gruppen einzuteilen, während Schlagwörter eine freiere, flexiblere Möglichkeit bieten, Inhalte miteinander zu verbinden.
Für Custom Post Types kannst du benutzerdefinierte Taxonomien erstellen, die speziell auf die Bedürfnisse deiner Inhalte zugeschnitten sind. Wenn du beispielsweise einen CPT für „Immobilien“ hast, könntest du Taxonomien wie „Immobilientyp“ (Wohnung, Haus, Büro) oder „Standort“ (Stadtteile oder Städte) hinzufügen. Diese Taxonomien machen es für dich und deine Besucher einfacher, relevante Inhalte zu finden und die Website zu durchsuchen.
Vorteile von Custom Post Types und Taxonomien
Die Verwendung von Custom Post Types und Taxonomien bietet zahlreiche Vorteile. Erstens verbessert sie die Organisation deiner Inhalte. Anstatt alle Inhalte in den Standardkategorien unterzubringen, kannst du sie logisch strukturieren und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Zweitens eröffnet sie dir kreative Freiheit. Du bist nicht mehr an die Standardformate von WordPress gebunden, sondern kannst deine Inhalte so gestalten, wie es für dein Projekt sinnvoll ist.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Mit benutzerdefinierten Permalinks, die auf deine CPTs und Taxonomien abgestimmt sind, kannst du suchmaschinenfreundliche URLs erstellen, die besser ranken und relevanter für Nutzer sind. Darüber hinaus verbessert eine klare Struktur die Crawlbarkeit deiner Website und macht es Suchmaschinen leichter, deine Inhalte zu verstehen.
So erstellst du Custom Post Types
Das Erstellen eines Custom Post Types erfordert etwas technisches Wissen, ist aber kein Hexenwerk. Der gängigste Weg ist die Verwendung von PHP-Code. Dazu musst du die Datei functions.php
deines Themes bearbeiten oder ein benutzerdefiniertes Plugin erstellen. Eine einfache Funktion, um einen CPT zu registrieren, sieht so aus:
Dieser Code registriert einen neuen CPT namens „Immobilien“. Du kannst die Parameter anpassen, um Funktionen wie Archivseiten, Beitragsbilder oder benutzerdefinierte Felder zu aktivieren. Sobald der CPT registriert ist, erscheint er im WordPress-Dashboard und kann wie ein Standard-Beitrag genutzt werden.
So erstellst du Taxonomien
Taxonomien werden ähnlich wie Custom Post Types erstellt. Auch hier kannst du die Datei functions.php
bearbeiten, um eine neue Taxonomie zu registrieren. Eine einfache Funktion sieht so aus:
Dieser Code erstellt eine Taxonomie namens „Immobilientyp“, die dem CPT „Immobilien“ zugewiesen wird. Jetzt kannst du für jeden Immobilieneintrag einen Typ wie „Wohnung“, „Haus“ oder „Büro“ auswählen.
Erweiterte Anpassungen und Tools
Die manuelle Erstellung von CPTs und Taxonomien ist ideal für Entwickler, aber es gibt auch Plugins, die dir diesen Prozess erleichtern. Tools wie „Custom Post Type UI“ oder „Pods“ bieten benutzerfreundliche Schnittstellen, mit denen du CPTs und Taxonomien erstellen kannst, ohne Code schreiben zu müssen. Diese Plugins sind besonders nützlich, wenn du schnell Ergebnisse erzielen möchtest oder keine Erfahrung mit PHP hast.
Darüber hinaus kannst du die Funktionalität deiner CPTs erweitern, indem du benutzerdefinierte Felder hinzufügst. Plugins wie „Advanced Custom Fields“ (ACF) ermöglichen es dir, benutzerdefinierte Daten wie Preisangaben, Telefonnummern oder Dropdown-Listen hinzuzufügen. Diese Felder werden direkt in die Bearbeitungsmaske deines CPTs integriert und machen die Verwaltung spezifischer Inhalte noch einfacher.
Darstellung von Custom Post Types und Taxonomien im Frontend
Nachdem du deine CPTs und Taxonomien erstellt hast, möchtest du sie natürlich auch im Frontend deiner Website präsentieren. Dazu musst du die entsprechenden Templates in deinem Theme anpassen. WordPress verwendet ein hierarchisches Template-System, um zu bestimmen, welche Datei für die Anzeige von Inhalten genutzt wird. Für einen CPT kannst du beispielsweise eine Datei namens single-immobilien.php
erstellen, die die Darstellung eines einzelnen Immobilieneintrags definiert.
Ähnlich verhält es sich mit Archiven. Wenn du eine Archivseite für Immobilien benötigst, kannst du die Datei archive-immobilien.php
erstellen. Hier kannst du die Struktur und das Design der Seite festlegen und Elemente wie Suchfilter oder Sortieroptionen hinzufügen, um die Benutzererfahrung zu verbessern.
Für benutzerdefinierte Taxonomien kannst du ebenfalls Templates erstellen. Eine Datei namens taxonomy-immobilientyp.php
wird verwendet, um Einträge der Taxonomie „Immobilientyp“ anzuzeigen. So kannst du sicherstellen, dass jede Taxonomie-Seite ein individuelles Design hat, das perfekt auf die jeweilige Kategorie zugeschnitten ist.
Best Practices für Custom Post Types und Taxonomien
Bei der Arbeit mit CPTs und Taxonomien gibt es einige Best Practices, die du beachten solltest. Zunächst solltest du sicherstellen, dass deine Inhalte logisch strukturiert sind. Überlege dir vorab, welche CPTs und Taxonomien für dein Projekt sinnvoll sind, und plane ihre Beziehung zueinander. Eine klare und gut durchdachte Struktur macht es nicht nur einfacher, Inhalte zu verwalten, sondern verbessert auch die Benutzererfahrung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Performance. Jede zusätzliche Funktion in WordPress kann die Ladezeit deiner Website beeinflussen. Teste deine CPTs und Taxonomien gründlich und optimiere sie bei Bedarf. Vermeide es, unnötig viele Abfragen oder komplexe Datenstrukturen zu verwenden, die die Geschwindigkeit deiner Website beeinträchtigen könnten.
Außerdem solltest du deine CPTs und Taxonomien suchmaschinenfreundlich gestalten. Nutze sprechende Slugs, klare Permalink-Strukturen und Meta-Beschreibungen, um sicherzustellen, dass deine Inhalte in den Suchergebnissen gut abschneiden. Denke auch daran, dass die Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund stehen sollten – nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für deine Besucher.
Fazit: Die Kraft von Custom Post Types und Taxonomien nutzen
Custom Post Types und Taxonomien sind mächtige Werkzeuge, die WordPress weit über seine Standardfunktionen hinaus erweitern. Mit ihnen kannst du Inhalte präzise strukturieren, maßgeschneiderte Benutzererlebnisse schaffen und die Flexibilität deiner Website maximieren. Egal, ob du ein Blog, ein Verzeichnis oder eine komplexe Unternehmenswebsite betreibst – diese Funktionen helfen dir, deine Ziele effizient zu erreichen.
Indem du CPTs und Taxonomien sinnvoll einsetzt, kannst du nicht nur deine Website optimieren, sondern auch den Grundstein für zukünftige Erweiterungen legen. Mit einer gut geplanten Struktur, optimierten Prozessen und einer klaren Vision kannst du das volle Potenzial von WordPress ausschöpfen und eine Website erstellen, die sowohl technisch als auch ästhetisch überzeugt.